Emotionale Körperarbeit

Wenn wir ein Trauma erleben, nehmen wir es immer zuerst im Körper wahr. Unsere Reaktion auf Bedrohungen ist primär instinktiv, wir reagieren also entweder mit Angriff oder Flucht. Ist dies nicht möglich, ist die letzte Überlebensstrategie die Erstarrung, auch Totstell-Reflex genannt. Wenn diese Immobilität anhält, dann wird diese traumatische Erfahrung eingelagert, dass heißt, diese enorme Überlebensenergie kann sich nicht wieder abbauen. Die hohe Aktivität des Nervensystems bleibt bestehen und die Fähigkeit der Selbstregulation des Körpers ist nachhaltig gestört. Das hat zur Folge, dass wir versuchen, dies zu kompensieren. Wir atmen flach, um nicht an dieses alte, eingelagerte Gefühl anzurühren. 

In der Körperarbeit trauen wir uns an dieses eingelagerte, alte Gefühl heran. Die erstarrte Energie soll in Bewegung kommen. Dabei ist die Geschichte dahinter nicht wichtig. Wir müssen nicht wissen, wann oder wie das Trauma entstanden ist. Wir arbeiten mit der Körpererinnerung. In geschütztem Rahmen kann die gebundene Lebensenergie wieder frei werden. Sie sind nicht allein, sondern werden wertschätzend begleitet.